Unseren ersten Anlass heute können wir gemütlich angehen. Der Schul-Event wurde abgesagt, weil heute in Freiburg ein Feiertag ist. Wir werden im zweisprachigen Courgevaux/Gurwolf erwartet.
Courgevaux ist ein Dorf im Kanton Freiburg, das zwar keine Kirche hat, dafür eine Schule und ein Restaurant. Erstaunlich ist, dass diese Gemeinde sich Energiestadt nennen darf. Da sind ganz viele Anstrengungen im Gang, um erneuerbare Energien zu fördern und allgemein Energie einzusparen.
Auf deutschen und französischen Plakaten wurde die WAVE hier rechtzeitig angekündigt, so dass sich sehr viele Zuschauer eingefunden haben, um die Elektrofahrzeuge zu bestaunen. Der Empfang ist sehr herzlich. Die Gemeinde liess sogar extra für diesen Anlass T-Shirts drucken!
Wir werden wieder wunderbar bewirtet:
Auf der Fahrt können wir Stephanie ein paar schöne Orte im Seeland zeigen, darunter Aarberg:
In Grenchen wartet ein nächster öffentlicher Auftritt auf uns. Wie immer hat die Support-Crew alle Hände voll zu tun.
Der Weg nach Ruswil führt durch meine Heimat, den Oberaargau. Da liegt es doch nahe, im Scheuerhansli in Ursenbach einen kurzen Kaffeehalt bei meiner Mutter einzuschieben. Der etwas aussergewöhnliche Besuch freut sie. Unsere Beifahrerin Stephanie hält die Szene mit der Kamera fest:
Letzter Etappenort heute ist Ruswil. Hier erwartet uns die Firma SIGA:
Wir sind zu einer Firmenbesichtigung eingeladen. Die SIGA engagiert sich für energieeffiziente Gebäude. Hier werden Dampfbremsen, Klebebänder sowie Kleb- und Dichtstoffe hergestellt. In einem praktischen Workshop können wir uns selber von der einfachen Handhabung der Klebebänder überzeugen.
In seinem Referat zeigt der Geschäftsführer eine Reihe interessanter Fakten auf:
Diese Grafik zeigt den Weltweiten Energieverbrauch; rot: Nuklearenergie, grün: erneuerbare Energien.
Bis 2040 soll dieser grüne Anteil vergrössert werden. Von 14% auf 20% erscheint mir sehr wenig, aber mehr wird wohl gar nicht möglich sein.
Leider kann nicht jeder sein Haus so radikal mit Solarzellen bestücken, wie auf dem nächsten Bild. Aber 30m2 pro Haushalt würden für den Eigenbedarf eines Einfamilienhauses inkl. Elektroauto ja bereits ausreichen.
Anschliessend dürfen wir einen Rundgang durch die Produktionshalle machen. Eindrücklich, wie hier die Klebemasse auf verschiedene Untergründe geklebt, in Bänder geschnitten, aufgerollt und von Robotern verpackt wird. Leider dürfen wir in dieser "heiligen Halle" nicht fotografieren.
Im Labor dürfen wir zuschauen, wie die Bänder auf Reissfestigkeit geprüft werden. Hier wird uns erklärt, dass die Bänder, die z.B. als Dichtung bei Fenstern verwendet wird, die Eigenschaft hat, Feuchtigkeit aus dem Raum aber nicht hinein zu lassen. Diese Einweg-Funktion muss hochkomplex sein und ebenfalls streng geheim.
Wer hat's erfunden? Klar, die Schweizer! Die SIGA hat aber dieses Geheimnis der Natur abgeschaut. Was diese hochmodernen Klebebänder können, kann ein Kaktus schon lang. Er nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und speichert diese.
In der Mensa der SIGA werden wir am Abend wunderbar bewirtet. Und siehe da, da treffen sich plötzlich alte Bekannte!
Der Tag war bereits voller Eindrücke und Erlebnisse. Nicht genug: Nach dem Nachtessen stellt sich die Firma Futuricum vor, die den tollen Elektrolastwagen mit an die WAVE gebracht hat. Dass in der Kehrichtabfuhr in Thun bereits Elektrolastwagen im Einsatz sind, macht mich als Bernerin schon ein wenig stolz.
Übernachten dürfen wir heute im SIGA-Gästehaus. Auch hier kommen wir aus dem Staunen nicht heraus. Das von aussen ziemlich unscheinbare grosse Haus ist innen top-modern eingerichtet. Einfach unbeschreiblich!
Von meinem Zimmer aus - hier haben alle Einzelzimmer mit eigener Dusche/WC! - habe ich einen guten Blick auf das ganze Firmengelände.
Mehr Fotos gibt es auf dem Wavetropy-Blog.